„Lass uns Mittwoch skypen“ – unsere Kooperation mit der Universität zu Köln

von | 23. Jan 2019

Dass wir seit Herbst 2018 auch E-Commerce-Kaufleute an unserer Schule ausbilden, ist längst kein Geheimnis mehr: im Gegenteil, hier und an anderer Stelle wurde schon und wird ausführlich darüber berichtet. Kaum bekannt ist hingegen unsere Kooperation mit der Universität Köln, die seit Herbst 2017 besteht.

Gemeinsam mit Master-Studierenden, die in Kürze in Nordrhein-Westfalen ins Referendariat und danach in den Schuldienst gehen werden, und mit enger Begleitung der Professorin und ihrem Team entwickeln wir Unterricht: letztes Jahr für Lernfeld 1 (Das Unternehmen präsentieren und die eigene Rolle mitgestalten), aktuell für Lernfeld 3 (Verträge im Online-Vertrieb anbahnen und bearbeiten) und perspektivisch für Lernfeld 7 (Online-Marketing-Maßnahmen umsetzen und bewerten).

Technisch und organisatorisch möglich ist diese Kooperation aufgrund der – dies der Fachbegriff – „telekooperativen Arbeitsformen“, die sich in den letzten Jahren so stark durchgesetzt haben und die es uns ermöglichen,

  • zu verschiedenen Zeiten
  • an verschiedenen Orten
  • an verschiedenen Teilthemen kooperativ zu arbeiten.

Zwischenstände und Ergebnisse teilen wir über Cloud-Dienste miteinander. Eine Arbeitswoche (bezogen auf Unterrichtsentwicklung für E-Commerce) kann dann folgendermaßen aussehen:

  • Gemeinsamer Unternehmensbesuch am Montag (ganz ohne Technik) zwecks Analyse der Geschäftsprozesse
  • Skype-Konferenz zur Co-Reflexion des Unternehmensbesuchs am Dienstag
  • gemeinsame Beschreibung einer Lernsituation in einer sogenannten Cloud am Mittwoch (auf Basis der erkundeten Geschäftsprozesse)
  • Besprechung der Vorlage über ein ebenfalls cloud-basiertes Kommunikationstool am Donnerstag
  • dezentrale Fertigstellung der Arbeit an der Lernsituation am Freitag und
  • gemeinsamer Blick aller Teammitglieder auf die Lernsituation am Montag darauf.

Die Überarbeitung der Lernsituation am Mittwoch fehlt in der Auflistung, denn es geht nur um das Prinzip.

Inhaltlich gewinnbringend und erfrischend ist die Tatsache, dass man als Schule mit der Etablierung eines neuen Bildungsganges immer auch die Chance hat, Bestehendes (Inhalte, Vorgehensweisen, Methoden) kritisch zu hinterfragen – was unter Beteiligung Externer erfahrungsgemäß viel besser gelingt als nur im internen Rahmen. Der Blick von außen, der Blick von Experten für Unterricht, die nicht Tag für Tag an der BS32 unterrichten, gibt uns immer wieder die Chance zu sagen:
Das machen wir jetzt mal ganz anders als im Großhandel!

Dass unsere Kooperationspartner in Köln leben und arbeiten und nicht in Hamburg, ist dabei nicht nur nebensächlich, sondern gerade interessant. Bildung ist in Deutschland bekanntlich Ländersache. An konkreten Beispielen zu erfahren, was in Nordrhein-Westfalen wie und warum anders gemacht wird als in Hamburg, lässt uns unseren Unterricht oft durch eine ganz andere Brille sehen.

gw

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